Golegã – Wie die Stadt zur Hauptstadt des Pferdes wurde

Golegã, ein malerisches Städtchen im Herzen Portugals, hat sich über Jahrhunderte hinweg als unumstrittene „Hauptstadt des Pferdes“ etabliert. Doch wie genau hat Golegã diesen besonderen Status erlangt? Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte, die Traditionen und die einzigartige Verbindung dieser Stadt zum Lusitano, dem portugiesischen Nationalpferd.

Agnes Trosse

1/27/20252 min lesen

Golegã – Wie die Stadt zur Hauptstadt des Pferdes wurde

Die geografische Lage und ihre Bedeutung

Golegã liegt im Tejo-Tal, einer Region, die seit Jahrhunderten landwirtschaftlich geprägt ist. Die weiten Ebenen, das durch die Nähe zum Tejo fruchtbare Schwemmland und das milde Klima bieten ideale Bedingungen für Landwirtschaft, Rinder- und Pferdezucht. Seit Jahrhunderten nutzten Landbesitzer und Züchter diese Vorzüge, um Pferde zu halten und zu züchten.

Die Entstehung der Feira Nacional do Cavalo

Die Anfänge der Verbindung Golegãs mit dem Pferd reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Damals wurde der Martinstag (São Martinho) mit einer Messe gefeiert, die lokale Bauern und Händler anzog. Schnell wurde die Messe zu einem Treffpunkt für Pferdehändler, die ihre Tiere präsentierten und verkauften. Aus dieser Tradition entwickelte sich die Feira Nacional do Cavalo, die bis heute jedes Jahr im November stattfindet und weltweit bekannt ist.

Die Feira ist mehr als nur ein Pferdemarkt. Sie ist eine Hommage an die portugiesische Reitkunst, insbesondere die Arbeit mit dem Lusitano. Wettbewerbe, Shows, die alljährliche St. Martins Romaria und die Faszination dieses ganz besonderen Ortes locken Besucher aus der ganzen Welt an und machen Golegã zum Zentrum der Pferdewelt.

Die Rolle des Lusitano

Der Lusitano, eine der ältesten Pferderassen der Welt, spielt eine zentrale Rolle in Golegãs Aufstieg zur Pferdehauptstadt. Diese elegante und kraftvolle Rasse wird für ihre Vielseitigkeit und ihren Mut geschätzt – Eigenschaften, die sie ideal für die klassische Dressur, Working Equitation und Stierkampfreiterei machen.

In Golegã haben viele der renommiertesten Lusitano-Züchter ihren Sitz. Die Feira Nacional do Cavalo bietet ihnen eine Plattform, um ihre besten Tiere zu präsentieren und das kulturelle Erbe dieser Rasse zu feiern.

Tradition und Moderne

Golegã hat es geschafft, seine tief verwurzelten Traditionen zu bewahren und gleichzeitig modernen Anforderungen gerecht zu werden. Die Infrastruktur der Stadt wurde verbessert, um internationale Besucher zu empfangen, ohne dabei den historischen Charme zu verlieren. Während der Feira verwandeln sich die Straßen der Stadt in einen Schauplatz für Reiter und Pferde - sehen und gesehen werden ist das Motto. Einmal durch die Menge reiten, zeigen wie gut das eigene Pferd ausgebildet ist, wie entspannt es auch bei solch einer Großveranstaltung bleibt, ein solcher Auftritt ist der Traum vieler Reiter.

Das Vermächtnis von Manuel Tavares Veiga

Zwei Schüsselfiguren in der Geschichte Golegãs sind Rafael José da Cunha und sein drei Generation später sein Erbe Manuel Tavares Veiga. Seine Bemühungen, die Qualität der Lusitano-Zucht zu fördern gingen so weit, dass ihm heute das Verdienst zugeschrieben wird, die Eigenschaften des Lusitanos entwickelt zu haben, die dieses Pferd zum Liebling vieler Stierkämpfer machte. Sein Vermächtnis lebt in seinen Nachkommen weiter, die bis heute erfolgreich die Geschichte des Veiga-Pferdes fortführen.

Internationale Bedeutung

Heute ist Golegã nicht nur ein nationales, sondern auch ein internationales Zentrum für Pferdeliebhaber. Reiter, Züchter und Touristen aus der ganzen Welt kommen in die Stadt, um die Lusitanos zu bewundern und an der einzigartigen Atmosphäre teilzuhaben. Die Feira Nacional do Cavalo ist ein Schaufenster für portugiesische Reitkunst und zieht jedes Jahr zehntausende Besucher an.

Fazit

Golegãs Status als „Hauptstadt des Pferdes“ ist das Ergebnis einer jahrhundertealten Verbindung zwischen Mensch, Pferd und Kultur. Die Stadt hat es geschafft, ihre Traditionen zu bewahren und gleichzeitig international bekannt zu werden. Wer die portugiesische Reitkultur und den Lusitano in ihrer reinsten Form erleben möchte, für den führt kein Weg an Golegã vorbei.

Du möchtest mehr wissen?

Dann ist mein Reiseführer für Lusitano-Fans sicher das Richtige für Dich. Du findest ihn, indem du auf den folgenden Button klickst: